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Neues BMBF-Forschungsprojekt zu Wasserstoff

Neues BMBF-Forschungsprojekt zu Wasserstoff
- Ziel ist Aufbau eines Wasserstoff-Hubs in Bremen
- HWWI untersucht regionale makroökonomische Effekte von Wasserstoffpartnerschaften
(Hamburg, 22. September 2022) Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) ist Partner im neuen Projekt „hyBit“. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines Wasserstoff-Hubs in Bremen. Das HWWI wird dabei die sozioökonomischen und volkswirtschaftlichen Effekte von Wasserstoffpartnerschaften untersuchen. Das im September 2022 gestartete Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von der Universität Bremen koordiniert.
Wasserstoff gilt als Energieträger von morgen. Doch der Weg in eine effiziente Wasserstoffwirtschaft ist komplex und bedarf exzellenter wissenschaftlicher Forschung. Zentraler Ausgangspunkt des Projekts im Bremer Industriehafen ist das Stahlwerk von ArcelorMittal, da es einer der größten Emissionsemittenten in der Region Bremen ist. Das Stahlwerk stößt jährlich fast so viel Emission aus wie der Rest der Stadt zusammen. Die Stahlbranche ist somit eine der Branchen, die mit Forschung und Innovation den Transformationsprozess von den fossilien Energieträgern Kohle und Erdgas auf grünen Wasserstoff starten. Ziel ist eine deutsche Wasserstoffwirtschaft aufzubauen, anhand eines regionalen Leuchtturm-Projektes – sogenannte Wasserstoff-Hubs.
Die zentralen Fragestellungen von hyBit („Wasserstoff für Bremen’s industrielle Transformation“) sind: In welcher Geschwindigkeit kann der Umbau von Wasserstoff-Hubs gesamtgesellschaftlich erfolgreich gelingen, welche Hindernisse sind auf dem Weg zu erwarten und wie kann man unerwarteten Herausforderungen während dieses Umbaus auf lokaler Ebene begegnen. Spezifisch werden dabei technische, wirtschaftliche, ökologische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte in den Blick genommen. Auf folgende Ergebnisse wird hingearbeitet:
- Ein Fahrplan für die Gestaltung einer wasserstoffbasierten nachhaltigen Industrie im Bremer Industriehafen, die eine Verbindung zu den Sektoren Wärme, Strom und Mobilität ermöglicht.
- Ein Digitaler Zwilling des Bremer Industriehafens als Beispiel für die Gestaltung großskaliger Wasserstoff Hubs und welcher dem lokalen Monitoring dient, um die Geschwindigkeit der Transformation im Bremer Industriehafen kontinuierlich zu erhöhen.
- Der Defossilisierungsprozess wird resilient gestaltet, um Veränderungen und Unsicherheiten beim Aufbau und Betrieb von Wasserstoff Hubs frühzeitig zu begegnen.
- Eine Vernetzung von Wasserstoffakteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Entwicklung einer starken norddeutschen Wasserstoff-Ökonomie.
Das HWWI verantwortet zwei Arbeitspakete. Das Institut wird erstens die sozioökonomischen und volkswirtschaftlichen, das heißt die regionalen makroökonomischen Effekte von Wasserstoffpartnerschaften ausgehend von ausgewählten H2-Hubregionen identifizieren. Zweitens wird das HWWI den gegenwärtigen Grad an regionalwirtschaftlicher Kooperation bzw. Integration zwischen den Regionen mit dem Ziel der Identifikation und Beschreibung der Potenziale von Netzwerken der Wasserstoffakteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Nordwestdeutschland messen. Darüber hinaus wirkt das HWWI unter anderem im Arbeitspaket zur Unterstützung der Vernetzung der Wasserstoffakteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Nordwestdeutschland mit.
Das Konsortium
Das Projektkonsortium hyBit wird getragen von 19 Partnern aus Wissenschaft und Industrie, die mit einem starken Kooperationsansatz zusammenarbeiten. Projektpartner sind neben dem HWWI und der Universität Bremen, welches mit elf Arbeitsgruppen aus den Technik-, Geistes- und Sozialwissenschaften vertreten ist, u. a. das Wuppertal-Institut, das Fraunhofer-IFAM (Bremen), das Fraunhofer-ICT (Karlsruhe) sowie weitere Schlüsselakteure der bremischen Industrie wie ArcelorMittal Bremen, swb und die BLG. Das Projekt hat jetzt knapp 30 Millionen Euro Förderung und eine Laufzeit über 3,5 Jahre.
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