Räumliche Ökonomik

Die räumliche Ökonomik beschäftigt sich mit der Frage, wie wirtschaftliche Aktivitäten durch die räumliche Struktur oder die Distanz zwischen Wirtschaftseinheiten beeinflusst werden.

aerial photography of city during night time

Bei vielen ökonomischen Fragestellungen spielen räumliche Faktoren eine erhebliche Rolle. Wie intensiv zum Beispiel zwei Regionen miteinander Handel treiben, wird unter anderem davon abhängen, wie weit sie voneinander entfernt sind, da dies einen Effekt auf die Transportkosten hat. Auch geographische Faktoren wie die Topographie können eine Rolle für die Höhe der Transportkosten spielen. Aber nicht nur im Außenhandel spielen räumliche Faktoren eine Rolle. Die Entfernung zum Zielort spielt zum Beispiel auch bei Migrationsentscheidungen oft eine Rolle, da größere Entfernungen oft auch mit größeren kulturellen Unterschieden einhergehen. Unternehmen bewerten Standorte nicht nur nach den Bedingungen am Standort selbst, sondern berücksichtigen auch die Bedingungen im Umland, zum Beispiel vor dem Hintergrund der Gewinnung von geeignetem Personal, das unter Umständen pendeln muss. Und auch die Effekte von Forschungseinrichtungen strahlen oft auf das Umland ab.

Das HWWI versteht sich als Spezialist in der Darstellung und Analyse von räumlichen Daten. Dabei werden einerseits die klassischen Methoden der räumlichen Ökonometrie genutzt, bei denen typischerweise Daten aus der amtlichen Statistik auf Ebene der Gebietskörperschaften verwendet werden. Im Zuge der wachsenden Digitalisierung stehen heute oft sogar sehr kleinräumige geo-referenzierte Daten zur Verfügung, die zumeist aus der Fernerkundung (zum Beispiel Luftaufnahmen, Satellitenbilder, Radar) oder von mobilen Endgeräten mit GPS-Signal stammen. Auch Befragungsdaten werden heute oft geo-referenziert. Das HWWI nutzt alle diese Datenquellen, um räumliche Analysen mit den modernen Methoden der Ökonometrie und des maschinellen Lernens möglich zu machen.

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