Da Urteile in der Regel die kostspieligere Beilegung von Rechtsstreitigkeiten darstellen, sind die meisten Regierungen an hohen Vergleichsraten interessiert. In diesem Artikel verwenden wir einen einzigartigen Datensatz von 860 Fallakten eines deutschen Gerichtsverfahrens, um zu untersuchen, welche institutionellen Faktoren einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung zur Beilegung zivilrechtlicher Rechtsstreitigkeiten haben. Wir stellen fest, dass Verfahrensaspekte und individuelle Eigenschaften des beteiligten Richters einen erheblichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer gerichtlichen Einigung haben. Wir stellen außerdem fest, dass richterspezifische Aspekte wie das Geschlecht des Richters einen Einfluss auf die Vergleichswahrscheinlichkeit in bestimmten Rechtsgebieten haben können. Basierend auf unseren empirischen Ergebnissen leiten wir einige Schlussfolgerungen für Rechtspolitiken ab, die auf eine Erhöhung der Abrechnungsquoten abzielen.