Mithilfe von Daten eines Hamburgischen Amtsgerichts auf Richterebene liefern wir empirische Belege für die Rolle von „Präzedenzfällen“ für die Fallbearbeitungszeit in Deutschland. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verfügbarkeit früherer Entscheidungen zu einer deutlichen Verkürzung der Dispositionszeit beiträgt. Darüber hinaus wird die Verkürzung der Verhandlungsdauer umso stärker, je größer der Bestand an bisherigen Gerichtsentscheidungen ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass die Nutzung früherer Gerichtsentscheidungen in zivilrechtlichen Ländern eine entscheidende Rolle für die Effizienz der Justiz spielt.