Long-term carbon storage in shelf sea sediments reduced by intensive bottom trawling
Nature Geoscience.
Grundschleppnetzfischerei stellt die am weitesten verbreitete vom Menschen verursachte physische Störung von Sedimenten am Meeresboden auf den Kontinentalschelfen dar. Während die Auswirkungen der Schleppnetzfischerei auf die benthische Ökologie weithin anerkannt sind, bleibt ihr Einfluss auf die langfristige Speicherung von organischem Kohlenstoff in marinen Sedimenten unklar. In dieser Studie werden Datensätze kombiniert, zu Sedimenten und Grundschleppnetzfischerei für eine stark befischte Region, die Nordsee, um deren mögliche gegenseitige Abhängigkeit zu untersuchen. Ein Muster zeigt sich, wenn das Verhältnis von organischem Kohlenstoff zu Schlamm in Oberflächensedimenten mit der Intensität der Schleppnetzfischerei, dargestellt durch das über mehrere Jahre gemittelte Verhältnis der gefischten Fläche, verglichen wird. Das Verhältnis von organischem Kohlenstoff zu Schlamm zeigt eine systematische Reaktion auf die Schleppnetzfischerei, wenn das Verhältnis der gefischten Fläche größer als 1 pro Jahr ist.
Dreidimensionale physikalisch-biogeochemische Simulationen deuten darauf hin, dass das beobachtete Muster auf die korrelierte Dynamik von Schlamm und organischem Kohlenstoff während Transport und Neuablagerung infolge der Schleppnetzfischerei zurückzuführen ist. Sowohl Zunahmen als auch Verluste von sedimentärem organischem Kohlenstoff können in schwach befischten Gebieten auftreten, während in intensiv befischten Gebieten ein Nettoverlust an sedimentärem organischem Kohlenstoff festgestellt wird. Die Einstellung der Schleppnetzfischerei ermöglicht die Wiederherstellung des Kohlenstoffvorrats in den Sedimenten und der benthischen Biomasse, jedoch erfolgt die Erholung auf unterschiedlichen Zeitskalen. Unsere Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit eines Managements intensiv befischter Gebiete hin, um die CO₂-Speicherkapazität in Schelfmeeren zu erhöhen.