Politökonomische Theorien der Inflation und der Konjunktur. Eine theoretische und empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung des Zeitinkonsistenzproblems
Metropolis Verlag.
Im Kern der theoretischen Ausführungen steht das Zeitinkonsistenzproblem der Geldpolitik. Es wird gezeigt, unter welchen Umständen es auftritt, welche Folgen hieraus resultieren und durch welche Maßnahmen es gelindert oder sogar völlig beseitigt werden kann. Im Mittelpunkt der Analyse stehen hierbei die kontrovers diskutierten Ansätze des Inflation Targeting, anreizkompatibler Kontrakte und ultrakonservativer Zentralbanken.
In einem weiteren Schritt wird die Zeitinkonsistenztheorie auf einen konkreten Sachverhalt, die Europäische Währungsunion, angewandt. Es wird aufgezeigt, dass die bisherige Diskussion über den Maastricht-Vertrag zu kurz griff und die Entscheidung zugunsten eines konditionalen Kontraktes durchaus sinnvoll war. Darüber hinaus wird gezeigt, dass auch von der Verschiebungsdebatte bzgl. des Beginns der Europäischen Währungsunion potenziell positive Wohlfahrtseffekte ausgingen.
Schließlich liefert die Arbeit eine neuartige empirische Untersuchung bzgl. der Existenz politökonomischer Konjunkturzyklen, insbesondere der sog. »rationalen Partisantheorie«. Hierbei wird der Aspekt der Wahlunsicherheit als zentrales Theorieelement der rationalen Partisantheorie explizit berücksichtigt und die Hypothese der Existenz von Partisanzyklen im Rahmen einer Mehrländeranalyse bestätigt.