Politische Entscheidungsträger auf der ganzen Welt haben sich für ein hohes Maß an Regulierung des Marktes für Fahrzeugsicherheit entschieden und viele Fahrzeugsicherheitssysteme für Neuwagen zur Pflicht erklärt. In diesem Artikel argumentieren wir, dass die vorgebrachten Begründungen für diese Maßnahmen zumindest fragwürdig sind. Wir fügen der Diskussion ein völlig neues Argument hinzu und zeigen in einem einfachen theoretischen Modell, dass Fahrzeugsicherheitssysteme positive externe Effekte verursachen können. Anhand eines großen Datensatzes von Verkehrsunfällen in Deutschland zeigen wir, dass diese externen Effekte tatsächlich auftreten. Basierend auf unseren Schätzergebnissen zeigen wir, dass für Antiblockiersysteme (ABS) und elektronische Stabilitätsprogramme (ESP) der durchschnittliche erwartete externe Effekt den Preis dieser Systeme übersteigt. Somit ist die Verpflichtung, jedes Neufahrzeug sowohl mit ABS als auch mit ESP auszustatten, aus allokativer Sicht ausreichend, obwohl die offizielle Begründung für die Einführung dieser Vorschriften fehlerhaft ist.