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Aufsätze in referierten Fachzeitschriften

The gender lifetime earnings gap – exploring gendered pay from the life course perspective

Christina Boll, Malte Jahn, Andreas Lagemann (2017),
Journal of Income Distribution 26(1), 1-53.

Die bisherige Forschung zum geschlechtsspezifischen Verdienstgefälle konzentriert sich zumeist auf den geschlechtsspezifischen Unterschied bei den Stundenlöhnen, der aufgrund seiner Momentaufnahme nicht in der Lage ist, die biografische Dimension des geschlechtsspezifischen Verdienstes zu erfassen. Mit dem „Gender Lifetime Earnings Gap“ (GLEG) führen wir ein neues Maß ein, das diese Lücke füllt. Auf der Grundlage einer Gruppe von 72.085 deutschen Personen der Jahrgänge 1950-64 aus der „Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien“ (SIAB 7510) stellen wir fest, dass Frauen am Ende ihrer Erwerbskarriere 46,6 % weniger Einkommen erzielen als Männer. Damit ist der GLEG mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle deutsche Gender Pay Gap. Der GLEG ist am unteren Ende der Verdienstverteilung höher als am oberen Ende. Am ausgeprägtesten ist er in der Zeit der Familiengründung (25-35 Jahre). In diesem Zusammenhang machen geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ausstattung, hauptsächlich in Bezug auf Erfahrung und Arbeitszeit, fast zwei Drittel des GLEG aus. Für jüngere Kohorten verlieren Familienpausen tendenziell an Bedeutung, während die Rolle der Arbeitsstunden unverändert bleibt. Außerdem nähern sich Frauen in jüngeren Kohorten den Männern in Bezug auf Beschäftigung, Bildung und Branchenprämien an.

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