Auch zwei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung bestehen noch immer erhebliche Unterschiede im Pro-Kopf-BIP zwischen Ost- und Westdeutschland. In etwas geringerem Maße gilt dies auch für das BIP je Arbeitnehmer. Während oft argumentiert wird, dass dies auf das geringere Niveau der Inputfaktoren wie Kapital, Arbeit und Humankapital zurückzuführen ist, zeigen wir, dass Unterschiede im Niveau der gesamten Faktorproduktivität den größten Teil der verbleibenden Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland ausmachen. Wir zeigen auch, dass die Grenzkapitalproduktivität – im Durchschnitt – in Ostdeutschland nahezu auf dem gleichen Niveau liegt wie in Westdeutschland. Allerdings weist Ostdeutschland eine vergleichsweise niedrige Grenzproduktivität der Arbeit und ein besonders niedriges Humankapitalniveau auf.