
Tracking Chinese aid through China Customs
World Development 195.
Chinas Reaktion auf globale Herausforderungen, einschließlich der Bemühungen zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, wurde ausgiebig diskutiert. Der Mangel an offiziellen chinesischen Daten über seine globalen Entwicklungsaktivitäten hat jedoch empirische Bewertungen erschwert. Dieser Artikel führt eine systematische Methode zur Messung der chinesischen Entwicklungszusammenarbeit mittels offizieller Zolldaten von exportierten Hilfsgütern ein. Der Aufsatz veranschaulicht die Anwendung dieses Ansatzes, indem analysiert wird, wie sich die chinesische Entwicklungshilfe während der COVID-19-Pandemie verändert hat. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Chinas Masken- und Impfstoffdiplomatie gelegt. Die Ergebnisse zeigen signifikante Veränderungen in Chinas Entwicklungszusammenarbeit nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Erstens stiegen der Export medizinischer Hilfsgüter nach dem Ausbruch auf Kosten der nicht-medizinischen Hilfsgüter stark an. Wurden diese anfangs von Gesichtsmasken und anderer Schutzausrüstung dominiert, überwiegten später der Export von Impfstoffen. Zweitens wurde Chinas Entwicklungszusammenarbeit global und reichte über den Globalen Süden hinaus. Drittens war Chinas Entwicklungshilfe im Anschluss an den ersten Ausbruch im März 2020 weniger stark auf die Bedürfnisse der Empfänger und der politischen Nähe ausgerichtet, was hauptsächlich auf den Anstieg von Hilfsgütern aus nicht-staatlichen Quellen zurückzuführen ist. Mit Beginn der Impfstoffdiplomatie im Jahr 2021 beobachten wir jedoch eine erneute signifikante Assoziation von Chinas Entwicklungszusammenarbeit sowohl mit wirtschaftlichen Bedürfnissen als auch mit politischer Übereinstimmung, die Mustern aus der Zeit vor der Pandemie ähnelt.