HWWI-Rohstoffpreisindex pendelt sich auf höherem Niveau ein
Nachdem der HWWI-Rohstoffpreisindex in der letzten Berichtsperiode (Februar bis April) wieder gestiegen war, tendiert der Index in dieser Berichtsperiode (Mai bis Juli) uneinheitlich. So veränderte sich der Index im Mai kaum (-0,1%), stieg im Juni um 0,9% und sank im Juli wieder um -2,1%. Nun notiert der HWWI-Rohstoffpreisindex bei 180,6 und liegt damit in dieser Berichtsperiode erstmalig seit Ende 2022 durchgängig über den Werten des Vorjahresmonats (Mai: +7,1%, Juni: +9,3%, Juli: +4,5%; Stand: 06.08.2024).
In dieser Berichtsperiode bestimmten insbesondere Schwankungen des Gaspreises die Entwicklungen des HWWI-Rohstoffpreisindex. Wartungsarbeiten und Probleme bei der Produktion sorgten für ein niedrigeres Angebot und damit höhere US-Gaspreise im Mai im Vergleich zum Vormonat, aber auch zum Mai 2023. Wartungsarbeiten und die damit verbundenen Unsicherheiten ließen auch den europäischen Erdgaspreis im Mai ansteigen, der sich aber in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats befindet. Ein steigendes Angebot und gut gefüllte Speicher ließen die Preise im Juli aber tendenziell wieder fallen. Insgesamt sank der Index für Energierohstoffe im Mai leicht um -0,4%, stiegt im Juni um 1,7% und sank dann wieder im Juli um -1,5% und liegt damit im Durchschnitt um 6,1% über den Werten des Vorjahresmonats.
Bei den Nahrungsmitteln ist keine klare Tendenz zu erkennen.
Besonders starke Preisanstiege sind bei Palmöl zu verzeichnen. Zwar sank der Indexwert für Palmöl im Mai und Juni erstmals seit Jahresbeginn wieder, jedoch stieg der Index im Juli dann wieder um 17,8% und liegt damit um 37,2% über dem Wert des Vorjahreswertes. Palmöl wird nicht nur von der Nahrungsmittelindustrie nachgefragt, sondern auch im Bereich der erneuerbaren Energien genutzt. Dementsprechend wächst die Nachfrage und trifft aber derzeit auf ein gleichbleibendes Angebot, wodurch der Preis tendenziell anstieg.
Neben Palmöl ist der Preis für Weizen im Mai stark angestiegen. So erhöhte sich der Indexwert um 15,6%. Grund dafür dürfte die Sorge vor einer schlechteren Ernte aufgrund ungünstigeren Wetterkonditionen gewesen sein. Diese Sorge war jedoch nur kurzweilig, denn bessere Produktionsdaten aus den USA ließen den Preis im Juni und Juli wieder sinken.
Weiterhin stechen die Entwicklungen bei den Kakaopreisen heraus. Seit September 2022 sank der durchschnittliche Kakaopreis im Mai und Juli erstmals wieder. Am aktuellen Rand lassen besseres Wetter den Preis aufgrund von saisonalen Regenfällen wieder ein wenig sinken. Außerdem gibt es höhere Ernten von produzierenden Ländern wie Ecuador. Der Index für Kakao befindet sich aber immer noch um 167,3% über dem Wert des Vorjahresmonats.
Auch der Kaffeepreis ist wieder deutlich höher im Vergleich zum Vorjahresmonat. So stieg der Index um 8,9% im Juni und 4,3% im Juli an und befindet sich um 48,9% über dem Wert des Vorjahresmonats. Ungünstige Wetterkonditionen in Südostasien (wie Dürreperioden in Vietnam) und Südamerika (heftige Regenfälle) sorgten auch hier für tendentiell steigende Preise.
Insgesamt zeigt der Nahrungsmittelindex keine klare Tendenz. So sinkt der Index im Mai um -4,7% steigt dann leicht um 1,4% im Juni und sank wieder um -5,7% im Juli und lag damit in allen drei Monaten wieder über den Werten des Vorjahresmonats (um bis zu 13,1% im Juni).
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