Für viele Länder, die hohe Emissionen verursachen, beginnt die Klimapolitik an der Wahlurne. Diese Studie liefert die ersten kausalen Erkenntnisse über die Reaktion der Wähler auf eine Klimakatastrophe auf der Grundlage von Mikrodaten.

Mittels einer groß angelegten Umfrage untersuchen wir, wie die Erfahrungen mit der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland im Jahr 2021 die Wahlentscheidungen der Bürger beeinflussten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Befragten, die in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten leben und bei der letzten Wahl nicht für die Grünen gestimmt hatten, bei der nächsten Wahl aufgrund der Fluterfahrung mit einer um rund 4 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit die Grünen wählen. Die Tendenz für die Grünen zu stimmen, wird dabei zu einem großen Teil von denjenigen Befragten bestimmt, die die betroffenen Regionen verlassen haben oder in die Region gezogen sind. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Überzeugung der Wähler wichtiger ist als die Mobilisierung, da die Klimasensibilität begrenzt ist.