Die Natur beeinflusst das menschliche Wohlbefinden auf vielfältige Weise. Der Zusammenhang zwischen der Biodiversität und dem menschlichen Wohlbefinden auf ist jedoch noch weitgehend unerforscht. In dieser Studie untersuchen wir die Beziehung zwischen der Biodiversität und dem menschlichen Wohlbefinden in Europa. Dazu haben wir sozioökonomische Daten von mehr als 26.000 europäischen Bürgern aus 26 Ländern mit makroökologischen Daten über die Artenvielfalt verschiedener taxonomischer Gruppen (z. B. Vögel, Säugetiere und Bäume) in Europa verknüpft und ausgewertet. Das menschliche Wohlbefinden wurde dabei als Lebenszufriedenheit gemessen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Artenreichtum der Vögel in ganz Europa positiv mit der Lebenszufriedenheit verbunden ist. Wir fanden eine relativ starke Beziehung, was darauf hindeutet, dass der Einfluss des Vogelartenreichtums auf die Lebenszufriedenheit ähnlich groß sein könnte wie der des Einkommens. Wir erörtern zwei, sich nicht ausschließende Wirkmechanismen für diese Beziehung: die direkte multisensorische Erfahrung von Vögeln sowie vorteilhafte Landschaftscharakteristika, die sowohl die Vogelvielfalt als auch das Wohlbefinden der Menschen fördern. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird in dieser Studie argumentiert, dass Maßnahmen zum Schutz von Vögeln und der sie unterstützenden Landschaften den Menschen zugute kommen könnten.