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07.09.2023 | pressemitteilung 4

Neue HWWI-Konjunkturprognose

Aussicht auf Stabilisierung der deutschen Wirtschaft

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erwartet im restlichen Jahresverlauf 2023 sowie im Jahr 2024 ein weiteres Nachlassen des Anstiegs der Verbraucherpreise. In der Folge könnten ein Ende des Zinserhöhungszyklus sowie angesichts deutlicher Lohnsteigerungen eine Stärkung der realen Kaufkraft und des privaten Konsums einsetzen. Vor diesem Hintergrund ist mit einer Stabilisierung und allmählichen Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft zu rechnen. Für 2023 erwartet das HWWI wegen des gedrückten Niveaus in der ersten Jahreshälfte unverändert ein negatives Wirtschaftswachstum von -½ Prozent. Im Jahr 2024 dürfte die Wirtschaft mit 1 Prozent wieder leicht wachsen.

Der Anstieg der Verbraucherpreise betrug zuletzt 6,1 Prozent, sollte aber schon in den nächsten Monaten auf rund 4 Prozent sinken. Niedrigere Energie- und andere Rohstoffpreise sowie stabilisierte landwirtschaftliche Preise lassen einen solchen Rückgang erwarten. Der verstärkte Lohnkostendruck bremst allerdings den Disinflationsprozesss, sodass bis Ende 2024 mit 2 ½ Prozent noch nicht ganz die 2-Prozent-Stabilitätsmarke erreicht wird.

Angesichts der gegenwärtig angespannten geopolitischen Lage, der labilen Weltwirtschaftsentwicklung und nicht zuletzt der Unklarheit über den weiteren Kurs der Geldpolitik sind die Risiken für die künftige Entwicklung allerdings größer als die Chancen.

„Trotz der derzeit schwachen Konjunktur sind Nachfrageprogramme keine sinnvolle Option. Die Inflation ist immer noch weit von ihrem Zielwert entfernt, sodass sich Nachfrageimpulse aktuell verbieten, um nicht die restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu konterkarieren“, sagt Prof. Dr. Michael Berlemann, wissenschaftlicher Direktor des HWWI.

Pressekontakt

Dr. Anja Behrendt

Wissenschaftliche Mitarbeiterin & Leitung Öffentlichkeitsarbeit

+49 40 340576-665

behrendt@hwwi.org

Ansprechpartner/-in

Prof. Dr. Michael Berlemann